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Unsere Sozialtherapeutische Arbeitsweise

In der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie wird der Begriff „Seelenpflege“ verwendet. Hierbei schauen wir den Menschen als ein seelisch-geistiges Entwicklungswesen an.

In der Begegnung mit dem Seelenpflege-bedürftigen Menschen wenden wir uns an seinen gesunden, unverwechselbaren Wesenskern.

 

Dieser ganzheitliche Ansatz, den Menschen anzunehmen in seinem „So-Sein“, prägt auch die sozialtherapeutische Arbeitsweise.
 
Die seelenpflegerische Betreuung soll Orientierung und Halt geben. Der Wechsel der Jahreszeiten spiegelt sich z.B. in der Gestaltung der Räume. So bereichert er die betreuten Menschen ebenso wie uns täglich sinnlich-schöpferisch.

 

Zur Unterstützung der zeitlichen Orientierung achten wir auf einen klaren Tagesablauf, in dem durch gemeinsame Morgen- bzw. Werkstattabschlusskreise die Unterscheidung zwischen Arbeits- und Freizeitleben gekennzeichnet wird. Tägliche kleine Vorträge über unterschiedliche, tagesaktuelle Themen im Rahmen der Morgenkreise binden in das Zeitgeschehen ein.

Rhythmisch wiederkehrende Veranstaltungen im Wochen-, Monats- und Jahresablauf führen durch einen erlebbaren Zeitenlauf.

 

Das Feiern der vier großen Jahreszeitenfeste Ostern, Johanni, Michaeli und Weihnachten steht ganz in der christlichen Tradition. Sonntagsfeier und regelmäßige Besuche der Veranstaltungen der von den betreuten Menschen gewünschten Religionsgemeinschaften gehören zur Pflege des religiösen Lebens.

Die Pflege des christlich-religiösen Lebens im Tages-, Wochen- und Jahreszeitenlauf ermöglicht es dem Menschen, an seinem geistigen Ursprung anzuknüpfen.

Im häuslichen Bereich begleiten wir die betreuten Menschen in allen Belangen des täglichen Lebens.

Handlungsleitend für unsere Begleitung ist zum einen die gegebene Situation, die aktuelle Verfassung und Befindlichkeit der einzelnen Bewohner.

Zum anderen suchen wir in der Begegnung, im gemeinsamen Gespräch zu erspüren, was sich dieser Mensch vorgenommen hat, in seinem Leben zu werden.

Wir versuchen in der gemeinsamen Arbeit im Alltag, aber auch in helfenden Gesprächen einen Weg zu entwickeln, auf dem der betreute Mensch in seinen individuellen Intentionen unterstützt wird.

Dies gilt sowohl in der täglichen Pflege und Betreuung, als auch in der langfristigen Förderplanung. Wir streben stets danach, mit jedem betreuten Menschen die individuellen Ziele herauszufinden, die für ihn die stimmigen sind. Wir legen daher großen Wert auf eine intensive Biographiearbeit.

Ein wichtiger Baustein im Tagesablauf ist das Angebot sinnerfüllter Arbeit, deren Abläufe für die betreuten Menschen nachvollziehbar und durchschaubar sind. Dies geschieht bei uns in Arbeitsbereichen, die entweder kunsthandwerklich orientiert sind oder Dienstleistungen erbringen.

 

Die alltägliche Lebensgestaltung und die therapeutischen Angebote finden im Kontext der sozialtherapeutischen Struktur der Einrichtung statt.

Zu den regelmäßigen therapeutischen Angeboten zählen z.B. Maltherapie, Chor, Musik- und Klangwerkstatt und Reha-Sport.

In seiner Entwicklung ist der Mensch Sozial- und Kulturwesen. Das Besondere im Alltag  sehen, aufsuchen und bewußt gestalten gehört ebenfalls zu unserer Arbeitsweise. Dabei spielt der musische und kulturelle Aspekt eine wichtige Rolle, der den gesamten Tagesablauf durchzieht (z.B. durch jahreszeitliche Sprüche und Lieder in Morgen-, Werkstattabschluss- und Abendkreis). Wir legen Wert auf gemeinsame Mahlzeiten und eine gepflegte Tischkultur.

Besuche kultureller Veranstaltungen im Umfeld der Einrichtung sowie entsprechende Ereignisse, zu denen wir andere zu uns einladen, schaffen Kontakte und verbinden.

Ausflüge in die Umgebung und weitere gemeinsame Fahrten während der Urlaubszeiten geben die Möglichkeit zu neuen Erfahrungen. Wir bieten Hilfen zur Beschäftigung und Kontaktgestaltung sowie individuelle Einzelbetreuung entsprechend unseren Gegebenheiten an.

 

Unsere gesamte Lebens- und Arbeitsgestaltung ist darauf ausgelegt, dass sich Mitwirkende und Betreute als Gemeinschaftswesen erfahren können. Gemeinschaftsbildung ist ein sozialkünstlerischer Prozess, der in allen Abläufen sichtbar werden und zu dem jeder Mensch seinen individuellen Beitrag leisten kann.

 

Angehörige sind und bleiben wichtige Bezugspersonen für den betreuten Menschen. In unserer Grundhaltung lebt ein gemeinsames Ziel. In dieser Gemeinschaftlichkeit kann sich der betreute Mensch aufgehoben fühlen. In der Zusammenarbeit verwirklichen wir Achtung, Wertschätzung und Akzeptanz. Anregungen, auch kritische, werden als Formulierung von Bedürfnissen verstanden.

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